Das Pferde keine längeren Fresspausen als vier Stunden haben sollten, ist mittlerweile allgemein bekannt. Natürlich ist dies nur ein Richtwert, da jedes Pferd individuell ist, trotzdem kann man sich gut an diesen Wert richten. Wenn die Fresspausen zu lange sind bilden sich häufig Magengeschwüre.
Mit dem natürlichen Knabberspaß kannst du deinem Pferd Abwechslung in der Fütterung bieten. Weiteres bieten die gesunden Inhaltsstoffe Mehrwert für die Gesundheit deines Pferdes. Durch das Abzupfen der Blätter und dem Knabbern an der Rinde haben sie eine zusätzliche Beschäftigung.
Hier habe ich dir einige gesunde Bäume und deren Wirkung zusammengefasst, damit du einen Überblick bekommst:
Esche, gemeine Esche:
- enthält viele Antioxidantien, die vor oxydativem Stress schützen
- bessere Durchblutung - vor allem die Rinde sorgt dafür
- der Blutdruchfluss in der Niere wird gefördert und unterstützt so bei Vergiftungen
- hilft bei der Ausleitung lokaler Flüssigkeitsansammlung
Linde, vor allem die Lindenblüten (20 g - 40 g bei Großpferd/Tag):
- Fiebersenkend
- unterstützt bei Atemwegsprobleme
- stabilisiert das Immunsystem deines Pferdes
- Hustenreizsenkend
Weide:
- wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend durch die enthaltende Salicylsäure
- ideal für Pferde mit Arthrose
- auch für Pferde mit Hufrehe aufgrund der blutverdünnenden und schmerzstillenden Wirkung
Weitere geeignete Hölzer sind: Pappel, Ulme, Haselnuss, Birke, Apfel, Erle, Hainbuche, Birne und noch einige weitere.
Fütterungsempfehlung:
Bei den Hölzern sollte pro Tag nicht mehr wie 2 kg pro Tag/Großpferd verfüttert werden. Ein Pferd benötigt für 1 kg Zweigholz in etwa dreimal so lange wie für 1 kg Heu. Füttert man zu viel Holz, kann es zu Verstopfungen führen. Besonders für zu dicke Pferde kann man mit den Hölzern das Gewicht des Pferdes senken, ohne dass das Pferd dabei Hungern muss und so Gesundheitsschäden die Folgen sind.
Äste müssen nicht täglich verfüttert werden. Du kannst diese immer dann verfüttern, wenn du gerade Zugang hast. Da die Hölzer meistens in Kombination mit Heu verfüttert werden, müssen sie nicht wie andere Futtermittel erst langsam eingeführt werden. Sie können dann mitgebracht und verfüttert werden, wenn es gerade passt.
Wo bekommt man nun die Hölzer her?
Am einfachsten ist es natürlich, wenn man ein eigenes Grundstück besitzt. Ist dies nicht der Fall, kann man einfach einen Landwirt seines Vertrauens fragen oder auch Schrebergärten oder Gärtnereien kann man fragen. Äste und Zweige im öffentlichen Raum zu schneiden ist verboten und gilt als Diebstahl.
Achtung, vor giftigen Bäumen!
Nicht alle Hölzer sind für das Pferd gesund. Giftig sind zum Beispiel: Kastanie, Eiche, schwarzer Holunder und Sommerflieder. Ein Happen im Vorbeigehen beim Spazieren oder Ausreiten ist noch kein Grund zur Panik. Denn hier gilt: Die Dosis macht das Gift!
Natürliche Pferdefütterung
Zum Abschluss möchte ich noch auf die natürliche Pferdefütterung hinweisen! Auch wenn du keinen Zugang zu Hölzern für das eigene Pferd hast, ist es wichtig auf natürliches Pferdefutter zu achten.
Gerade in den Müslis und Futterzusätzen sind synthetische oder künstliche hergestellte Inhaltsstoffe enthalten. Diese belasten den Organismus deines Pferdes! Diese erkennt man zum Beispiel an den E-Nummern in den Inhaltsangaben und führt häufig zu Krankheiten.
Bei der natürlichen Pferdfütterung achtet man darauf, dass diese schädlichen Futtermittel nicht dem Pferd gefüttert werden.
Deinem Pferd wünsche ich viel Spaß beim knabbern!